Was bei kleineren Hunden von unter zehn Kilogramm vielleicht noch erträglich ist, macht sich bei großen Hunden schon deutlicher bemerkbar. In jedem Fall ist es wichtig, die Leinenführigkeit beim Hund zu trainieren, damit dir sowie deinem Vierbeiner die Spaziergänge wieder mehr Freude bereiten.
Beginnst du direkt im Welpenalter mit dem Training, dann kannst du dieses Fehlverhalten von vornherein umgehen. Aber auch später noch lässt sich die Leinenführigkeit mit Geduld und konsequentem Handeln antrainieren.
Warum zieht mein Hund an der Leine? – Die Gründe
Ein Hund möchte von Natur aus nicht in der Geschwindigkeit des Menschen laufen. Die meisten Hunde bevorzugen, abhängig von Größe und Temperament, den Gang im Trab. Dies ist für einen Menschen eine viel zu schnelle Gangart, um beim täglichen Spaziergang mithalten zu können.
Würde dem Hund die Geschwindigkeit überlassen werden, dann müsstest du deinem Haustier ständig hinterher rennen. Zugleich gibt es für den Hund überall Interessantes zu erkunden und zu erschnüffeln.
Der Zug an der Leine ist aus Sicht eines Hundes manchmal einfach notwendig, um die Gegend zu erkunden. Zugleich kann der Vierbeiner nicht wissen, dass es besser ist, wenn er immer nahe bei dir bleibt. Er muss das nahe Laufen am Sozialpartner Mensch sowie an der Leine erst noch erlernen.
Er weiß auch nicht von sich aus, dass es angenehmer für beide ist, wenn die Leine während des Spazierganges locker durchhängt. Deshalb ist es wichtig, dass der Hund lernt, dass Leinenführigkeit ganz selbstverständlich zu einem Spaziergang dazugehört. Denn nur dann ist ein erholsamer und stressfreier Spaziergang möglich.
Welche Fehler begünstigen das Fehlverhalten?
Auf der einen Seite müssen wir Hunden erst beibringen, dass eine gespannte Leine nicht gewünscht wird. Andererseits sind bei Hundehaltern einige Fehler erkennbar, wodurch das Ziehen an der Leine noch begünstigt wird.
- Der Hund erzielt Erfolge mit dem Ziehen an der Leine: Hat dein Hund erst einmal herausgefunden, dass er nur kräftig und ausdauernd ziehen muss, um sein Ziel zu erreichen, wird er es auch in Zukunft so beibehalten. Dies kann so weit führen, dass dein Hund ständig versucht, die Richtung anzugeben und das Ziehen überhaupt nicht mehr nachlässt.
- Hundehalter nutzt Leine als Führungshilfe: Die wichtigsten Führungshilfen sollten Stimme und Körpersprache des Halters ein. In vielen Fällen ist bereits eine Veränderung des Winkels der Leine ausreichend, um den Hund in die richtige Richtung zu weisen. Andernfalls erlernt das Tier schnell, dass das Ziehen an der Leine auch in Ordnung ist.
- Zu kurze Leine: Bei einer zu kurzen Leine wird die Bewegungsfreiheit des Hundes zu stark eingeschränkt. Der Vierbeiner soll sich zwar nicht zu weit von dir weg bewegen können, aber dennoch einen freien Auslauf erhalten.
- Falsche Leine: Eine Flexi- oder Rollleine ist ständig gespannt. Dadurch erhält dein Hund gar nicht die Möglichkeit, bei ungespannter Leine zu laufen. Ab welchem Zeitpunkt zu viel Spannung entsteht, kann dein Hund somit nicht gut abschätzen.
- Der Hund bestimmt, wo es lang geht: Wenn ein Hund meint, er könnte bestimmen, wo es lang geht, dann wird er dich auch in die richtige Richtung ziehen wollen. Die Rangordnung ist somit ebenso ein Faktor, der zum Leinenziehen durch den Hund führen kann.
Folgen des Ziehens an der Leine
Das ständige Ziehen an der Leine führt einerseits dazu, dass der Spaziergang eine Herausforderung und ein Kraftakt wird. Mit Spaß hat es meistens wenig zu tun, wenn der Hundehalter dem Hund folgt und hinterher gezogen wird.
Neben dem Stressfaktor sollten aber keineswegs die körperlichen Folgen bei Mensch und Tier übersehen werden. Für den Menschen kann es eine hohe körperliche Anstrengung sein, dem ständigen Ziehen an der Leine entgegen zu wirken. Dies kann bei Herrchen und Frauchen insbesondere Beschwerden an den Armen, Handgelenken und an den Schultern hervorrufen. Nicht selten wird ein Hund auch ruckartig mit viel Zug loslaufen, wodurch schwerwiegende körperliche Beeinträchtigungen möglich sind.
Auf der anderen Seite kann das ständige Ziehen an der Leine auch für den Hund negative Auswirkungen haben. Dies betrifft das Ziehen aus eigenem Impuls sowie, wenn Hundehalter versuchen, dem Leinenziehen durch einen Ruck an der Leine entgegen zu wirken.
Insbesondere die Nackenmuskulatur und die Wirbelsäule des Hundes können dadurch schmerzen und auch gesundheitliche Beeinträchtigungen können die Folge sein. Je nach Dauer und Intensität kann das Beschwerdebild beim Hund aber noch vielfältiger und schwerwiegender ausfallen.
Dabei sind zum Beispiel Schäden an der Luftröhre, dem Kehlkopf, der Lunge oder der Schilddrüse möglich. Auch ein erhöhter Augeninnendruck und ein zu hoher Blutdruck können die Auswirkungen von ständigem Ziehen in Kombination mit einem einengenden Halsband sein.
Neben den körperlichen Beschwerden kann sich durch das Ziehen an der Leine die Körpersprache des Hundes verändern. Insbesondere in Situationen, in denen der Hals ruckartig durch einen Zug an der Leine angehoben wird, können sich die Stellung des Vorderkörpers und Halses verändern. Der Hund könnte dadurch auf einen anderen Hund angriffslustig wirken.
Zudem kann der Zug an der Leine durch den Hundehalter auch zu Leinenaggressivität des eigenen Hundes führen. Für den Hund kann dieser Zug schmerzhaft sein und er befindet sich in einer für ihn ausgelieferten Situation. Bei einem derartigen Kontakt wird der Hund nicht lernen, dass dieser auch entspannt verlaufen kann. Er wird Hundekontakte als Stressfaktor in Erinnerung behalten und dementsprechend reagieren.
Das brauchst du für das Training gegen das Ziehen an der Leine
Bevor wir zum eigentlichen Training kommen, solltest du überprüfen, ob du über das passende Zubehör dafür verfügst. Dabei kommt es vor allem auf Leine und Brustgeschirr beziehungsweise Halsband an.
Die richtige Leine
Eine Leine dient in erster Linie als Sicherungsanker, damit der Hund nicht einfach weglaufen kann. Dennoch sollte sie ihm ausreichend Bewegungsfreiheit bieten. Deshalb kommt es bei einer guten Leine, welche die Leinenführigkeit unterstützt, darauf an, dass sie dem Hund ausreichend Bewegungsfreiheit bietet.
Der Hund soll durch die Leine die Möglichkeit bekommen zu unterscheiden, wann sie locker hängt und wann die Leinenspannung zu hoch ist. Das ist mit einer langen Schleppleine besonders gut möglich.
Neben der Leine ist zum Erlernen der Leinenführigkeit ein Brustgeschirr besonders gut geeignet. Der Vorteil von einem Brustgeschirr liegt insbesondere darin, dass sich die Zugkraft nicht nur auf den Halsbereich auswirkt, sondern gleichmäßig verteilt auf den Körper wird.
Brustgeschirr oder Halsband?
Ein gutes Brustgeschirr engt den Hals des Hundes auch bei starkem Zug nicht ein. Das Geschirr sollte allerdings zu deinem Hund passen, damit sich das Tier nicht in seiner Bewegungsfreiheit beeinträchtigt fühlt. Angelegt sollte es nicht auf den Kehlkopf drucken können.
Einige Modelle lassen sich individuell einstellen und erleichtern dadurch die exakte Anpassung. Durch weiche oder gepolsterte Materialien am Hals- und Schulterbereich wird der Tragekomfort noch erhöht.
Alternativ kann die Wahl auch auf ein Halsband fallen. Dieses sollte möglichst breit und weich sein, damit es nicht einschneiden kann. Zieht der Hund bereits gerne und kräftig an der Leine, sind Halsbänder hingegen als Trainingszubehör nicht gut geeignet.
Deine Checkliste – Das Brauchst du für das Training der Leinenführigkeit:
- Feste Leine (keine Abrollleine)
- Leine mit einer Mindestlänge von drei bis fünf Metern (Länge an die Größe des Hundes anpassen)
- Brustgeschirr
- Alternativ weiches und breites Halsband
Für stark ziehende Hunde werden zudem noch spezielle Erziehungsgeschirre angeboten. Dazu zählt zum Beispiel ein Kopfhalter, der oftmals als „Halti“ bezeichnet wird. Mit diesem Kopfhalter wird mehr Druck auf die Hundeschnauze ausgeübt, wodurch sich das Ziehen und Zerren vermeiden lassen soll.
Auf der einen Seite ist es durchaus möglich, einem Hund mit einem solchen Kopfhalter an der Schnauze das Leinenziehen abzugewöhnen. Jedoch sollte ein Kopfhalter auf der anderen Seite nur vorsichtig und unter professioneller Anweisung eingesetzt werden. Bei falscher Anwendung, wie zum Beispiel bei Zug auf den Kopfhalter, könnten dem Hund nämlich nicht nur Schmerzen zugefügt werden, sondern auch gesundheitliche Beeinträchtigungen die Folge sein.
Ungeeignete Leinen und Erziehungshilfen
Für eine gute Leinenführigkeit des Hundes sind Rollleinen und Flexileinen nicht gut geeignet. Der Hund erhält bei dieser Art der Leine nämlich keine Möglichkeit herauszufinden, welche Distanz die richtige ist. Abroll- und Flexileinen müssen immer auf Spannung gehalten werden, damit sie sich nicht wieder einziehen. Für Hunde, welche bereits eine gute Leinenführigkeit beherrschen, sind sie hingegen eine gute Alternative.
Definitiv ungeeignet sind meiner Meinung nach „Erziehungshilfen“, die den Hund einengen oder gar Schmerzen zufügen. Dazu zählen zum Beispiel spezielle Erziehungsgeschirre wie Würge- und Stachelhalsbänder. Diese sind nicht nur gefährlich für das Tier, sondern können auch das Gegenteil bewirken. So mancher Hund versucht sogar unter starken Schmerzen, dem Zug zu entkommen, indem er noch stärker zieht.
Das Training zur Leinenführigkeit beim Hund
Um dem Hund das Ziehen an der Leine abzugewöhnen, ist es nicht notwendig, ihm das „bei Fuß“ gehen anzutrainieren. Dieses Kommando wird nicht dazu benötigt, dem Hund das richtige Verhalten beim Spazierengehen beizubringen. Vielmehr dient es dazu, den Hund in einigen Situationen unter Kontrolle zu halten.
Das Training zur Leinenführigkeit soll hingegen bewirken, dass der Hund sich abgewöhnt, an der Leine zu ziehen.
Es werden viele Möglichkeiten beschrieben, dem Hund eine gute Leinenführigkeit beizubringen. Dabei kommt es bei den meisten Trainingsarten darauf an, dass dein Hund versteht, mit welchem Verhalten er letztendlich Erfolge erzielt. Das Training der Leinenführigkeit ist somit auf sanfte Art und Weise möglich.
Dem Hund soll antrainiert werden, dass er mit lockerer Leine sein Ziel erreicht, bei gespannter Leine jedoch nicht.
Ziel des Trainings ist es jedoch nicht, dass dein Hund lernt, direkt neben oder gar hinter dir zu laufen, denn dies wird auch in einem Hunderudel nicht vorkommen. Zwar gibt der Anführer eines Rudels die Richtung an. Die anderen Hunde können ihm folgen, aber auch durchaus voran laufen. Sie werden sich ab und zu umschauen, um sich zu vergewissern, ob sie noch in die angegebene Richtung laufen.
Wird dein Hund durch das Training begreifen, wer die Richtung angibt und wie er mit der Leine umzugehen hat, wirst du Erfolg haben. Wie lange das Training dauert, bis ein angenehmer Spaziergang möglich ist, hängt nicht nur von der Länge des Fehlverhaltens ab, sondern sicherlich auch vom Charakter, dem Alter und der Lernfähigkeit des Hundes.
Bei konsequentem Training dauert es in der Regel wenige Wochen, bis dein Hund begriffen hat, dass er es nur weiter geht, wenn er die Leine locker lässt. Kleine Erfolge sind aber mitunter schon bei den ersten Spaziergängen zu sehen und besonders wichtig für deine eigene Motivation.
Vorbereitung
Um mit einem effektiven Training der Leinenführigkeit beim Hund beginnen zu können, ist zunächst eine Vorbereitung notwendig. Am Anfang kommt es darauf an, die Ursachen, die bereits zuvor näher erläutert wurden, ausfindig zu machen und abzustellen.
Anschließend gehört zu einer guten Vorbereitung, mit der eigenen Motivation und ausreichend Zeitraum eine gute Trainingsgrundlage zu schaffen. Denn für den Erfolg des Trainings spielt die absolute Konsequenz eine entscheidende Rolle. Mach dir vorher bewusst, dass du selbst in vermeintlich ungelegenen Situationen auf deinen Hund und die Leinenspannung achten musst. Ansonsten könnte sich die Trainingsphase nämlich unnötig in die Länge ziehen oder der Erfolg gar ausbleiben.
Zudem sollte die richtige Ausrüstung, nämlich vor allem eine geeignete Leine sowie ein Brustgeschirr beziehungsweise ein Halsband, bereits vom ersten Tag an vorhanden sein. Beim Training wird der Hund in einigen Situationen mitunter noch stärker ziehen wollen als zuvor. Deshalb ist es wichtig, dass du für deinen Hund ein gutes Geschirr oder ein Halsband bereithältst, mit dem er sich nicht verletzten kann.
Darauf kommt es im Einzelnen in der Vorbereitungsphase zum Leinentraining mit dem Hund an:
- Ursachen abstellen
- Motivation zu konsequentem Handeln
- Geduld und Zeit
- Ausrüstung wie geeignete Leine und Brustgeschirr oder Halsband
- Spaziergänge der Konzentrationsfähigkeit des Hundes anpassen
- Reizarme Spazierwege auswählen
Selbst wenn bisher lange Spaziergänge an der Tagesordnung waren, sollten diese während des Trainings der Leinenführigkeit verkürzt werden, denn ein Hund kann sich nicht unbegrenzt lange konzentrieren. Bei Spaziergängen von beispielsweise zwei Stunden kannst du somit nicht erwarten, dass sich dein Hund während der gesamten Zeit konzentrieren kann.
Erst wenn es deinem Hund leichter fällt, sich an die neuen Regeln zu gewöhnen, kannst du die Länge der Spaziergänge Stück für Stück wieder anpassen. Damit es deinem Hund in den Anfängen leichter fällt, sich auf das Training einzulassen, solltest du reizarme Spazierwege auswählen. Durch Verkehr, andere Hunde und Menschen kann der Vierbeiner stark abgelenkt werden, wodurch das Training erschwert werden kann.
Trainingsphase
Wenn alle Vorbereitungen getroffen sind, kannst du mit der Trainingsphase direkt beim nächsten Spaziergang beginnen. Dazu reichen häufig ein paar wenige Übungen aus:
- Ein erster Schritt wäre, einfach stehen zu bleiben, wenn dein Hund an der Leine zieht. Dadurch vermittelst du ihm auf einfache Weise, dass sein Ziehen nicht den gewünschten Erfolg bringt. Erst wenn die Leinenspannung nachlässt und sich der Hund dir zuwendet, kannst du deinen Hund loben und den Spaziergang fortsetzen.
- Je nach Situation kannst du auch, noch bevor die Leine spannt, die Richtung wechseln. Läuft dein Hund direkt ohne Zug mit, dann solltest du an Lob nicht sparen. Auf einer großen, freien Wiese oder einem freien Parkplatz lässt sich der Richtungswechsel besonders einfach üben. Denn der Hund kann an diesen Orten nicht so gut einschätzen, wann die Richtung gewechselt wird. Dadurch wird dein Hund wieder versuchen, sich an dir zu orientieren und mit dir mitlaufen.
- Bei Spaziergängen ohne besondere Ablenkung lässt sich die Leinenführigkeit sicherlich besonders einfach trainieren. Schwieriger wird es erst, wenn der Hund abgelenkt wird, wie beispielsweise durch einen anderen Artgenossen. Deshalb kann es hilfreich sein, wenn du dich mit einem anderen Hundehalter mit einem möglichst ruhigen Hund verabredest, um die Leinenführigkeit bei Hundekontakt zu trainieren. In diesem Fall ist es wichtig, nur dann auf den anderen Vierbeiner zuzugehen, wenn die Leine locker ist.
- Diese Übung lässt sich noch steigern, indem du deinem Hund beibringst, nur mit deiner Erlaubnis den direkten Kontakt zum anderen Hund zu suchen. Noch bevor dein Hausgenosse den anderen Hund erreicht, sprich dein Haustier an und gib ihm ein Kommando. Ein einfaches „Sitz!“ kann an dieser Stelle ausreichen oder du forderst Blickkontakt ein. Erst wenn er hört, gibst du ihm die Erlaubnis, mit dem anderen Hund zu spielen.
- Nicht immer ist der Kontakt mit einem anderen Hund gewünscht. Damit es auch in diesen Fallen nicht zu einer Leinenspannung kommt, reagiere möglichst frühzeitig. Suche den Blickkontakt zu deinem Hund und sprich ihn an. Auf keinen Fall solltest du für Leinenspannung sorgen, denn dadurch könnte sich die Situation verschärfen.
- Durch das Laufen eines Bogens lassen sich viele, vermeintlich schwierige Situationen umgehen. Deinem Hund signalisierst du dadurch frühzeitig, dass der Kontakt mit dem anderen Artgenossen überhaupt nicht zustande kommt. Dadurch können beide Hunde entspannter mit der Situation umgehen und sich einfach aus dem Weg gehen.
Dieses kontrollierte Spazierengehen verlangt dem Hund allerdings in den Anfängen viel Konzentration ab. Deshalb ist es so wichtig, die Spaziergänge zunächst kürzer als vielleicht gewohnt zu halten. Aber auch vom Hundehalter wird viel Aufmerksamkeit gefordert, denn bei allen Übungen ist das richtige Timing wichtig. Sobald die Leine nicht mehr durchhängt, musst du eingreifen.
Die positive Bestärkung kann dein Hund am besten durch Lob und dadurch erhalten, dass er bei lockerer Leinenführung sein Ziel erreichen kann. Die Gabe von Leckerlis ist beim Training der Leinenführigkeit vom Hund eher ungeeignet. Was beim Training des „Bei-Fuß-Gehens“ vielleicht sinnvoll ist, kann beim Training der Leinenführigkeit sogar negative Folgen haben. Erlernt dein Hund nämlich, dass er nur an der Leine ziehen muss, um anschließend zu dir zu laufen, um ein Leckerchen zu bekommen, kann sich ein Jo-Jo-Effekt einstellen.
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Nach dem Training
Sollte dein Hund mit der Zeit die Leinenführigkeit beherrschen, dann wirst du bestimmt feststellen, dass Spaziergänge wieder entspannter möglich sind. Dies betrifft den Menschen wie den Hund. Insbesondere bei Leinenkontakten mit anderen Vierbeinern erleben viele Hundehalter den Unterschied. Denn Leinenkontakte unter Hunden verlaufen bei ungespannter Leine häufig deutlich unkomplizierter ab.
Aber selbst dann, wenn sich dein Hund gut an der Leine führen lässt, solltest du weiter achtsam sein, dass dieser Zustand auch anhält. Es kann schnell passieren, dass du sowie dein Hund wieder in alte Verhaltensmuster fallen. Hat dein vierbeiniger Freund jedoch erst einmal erlernt, wie er sich an der Leine verhalten soll, dann reichen häufig einfache Kommandos aus, um ihn wieder auf die Leinenspannung aufmerksam zu machen. Ein einfaches „langsam“ reicht dann oftmals schon aus, damit sich dein Vierbeiner wieder entspannt im Radius der Leine bewegt.
Leinenführigkeit bereits beim Welpen trainieren
Wenn du die Leinenführigkeit bereits im Welpenalter trainierst, wird dein Hund das Fehlverhalten erst gar nicht entwickeln. Zugleich kannst du dadurch auch Beeinträchtigungen der Knochen und Muskulatur entgegenwirken. Diese müssen sich bei Welpen noch entwickeln.
Ein starker oder länger anhaltender Zug könnte sich deutlich stärker negativ auf die körperliche Entwicklung auswirken. Neben der körperlichen Entwicklung eines Welpen lassen sich durch eine gute Leinenführigkeit im Welpenalter aber auch viele negative Verhaltensweisen, beispielsweise die Leinenaggression, vermeiden.
Wie bei ausgewachsenen Hunden, so kommt es auch im Welpenalter darauf an, dass du sofort und konsequent reagierst. Grundsätzlich kannst du die gleichen Regeln anwenden. Aber es gibt dennoch einige grundlegende Unterschiede zu beachten, denn ein Welpe verfügt über eine geringere Konzentrationsfähigkeit und wird noch stärker von äußerlichen Reizen beeinträchtigt.
Die ersten Trainingseinheiten mit einem Welpen sollten deshalb in möglichst reizarmer Umgebung durchgeführt werden. Dazu kommt zum Beispiel ein Flur, der Garten oder auch das Wohnzimmer in Betracht, wenn es zuvor von Spielzeug befreit wurde. Die Trainingseinheiten sollten nur wenige Minuten andauern. Einige wenige Male am Tag reichen zu Beginn aus. Mit der Zeit kannst du Abstände und Dauer steigern.
Um die Aufmerksamkeit deines Hundes zu erlangen, kann es in den Anfängen hilfreich sein, mit einem Quietschetier oder einem Zusatzkommando zu arbeiten. Durch ein Zusatzkommando wie beispielsweise „langsam“ oder das Ertönen des Quietschetieres erhältst du wieder die Aufmerksamkeit des kleinen Hundes, wenn er zu stark abgelenkt ist.
Beißt und spielt der Welpe hingegen mit der Leine, solltest du dich von ihm abwenden. Durch den Entzug deiner Aufmerksamkeit wird dein Hund schnell verstehen, dass sein Verhalten nicht in Ordnung ist. Die Leine sollte bei einem Welpen mindestens 1,5 Meter lang sein. Dies bietet ihm ausreichend Bewegungsfreiheit und er kann den Umgang mit der Leine erlernen. Durch zu lange Leinen würde sich der Hund hingen zu weit von dir entfernen und nicht mehr so stark deiner Kontrolle unterliegen.
Insbesondere in den Anfängen des Trainings eines Welpen ist es jedoch wichtig, nicht zu streng vorzugehen. In den ersten Wochen kann zu viel Strenge eher abschrecken und somit die Wirkung verfehlen. Wenn du das Training jedoch von Beginn an konsequent fortführst, kann dein Hund schon von Beginn an eine gute Leinenführigkeit entwickeln.