Symptome
Blähungen werden auch als Flatulenz bezeichnet, was sich aus dem Lateinischen abgeleitet mit Wind oder demnach Blähungen übersetzen lässt.
Dabei werden im Magen-Darm-Bereich vermehrt Gase produziert. Entweichen diese übermäßigen Gase aus dem Darm, dann nehmen wir davon die üblen Gerüche war.
Denn diese Gase setzen sich unter anderem aus Schwefelverbindungen und Methan zusammen. Neben dem Entweichen der oftmals übel riechenden Luft können aber noch weitere Symptome auftreten.
Zu diesen zählen zum Beispiel:
- Ein aufgeblähter Bauch
- Magen- und Darmgeräusche
- Stinkender Kot
- Magenschmerzen oder Magenkrämpfe
- Erbrechen
- Gewichtsabnahme
- Abnahme des Appetits
- Durchfall
Möglichen Ursachen von Blähungen beim Hund
Regelmäßige oder heftige Blähungen sollten nicht unterschätzt werden. Zwar kann die Ursache auch harmloser Natur sein, allerdings gibt es ebenso ernstzunehmende Erkrankungen, die Blähungen als Symptom haben.
Werden diese frühzeitig ernst genommen und erkannt, erleichtert dies häufig eine Heilung.
Auf der anderen Seite ist auch zu beachten, dass Blähungen nicht nur lästig sind, sondern für deinen Hund mitunter auch schmerzhaft sein können.
Selbst Koliken mit heftigen und krampfartigen Bauchschmerzen sind bei starken Blähungen möglich.
Ernährungsbedingte Ursachen
Einer der häufigen Gründe für Blähungen beim Hund ist die Ernährung. Dabei gibt es viele Arten der ernährungsbedingten Ursachen, wie zum Beispiel:
- Futterunverträglichkeit oder Futtermittelallergie
- Minderwertiges Futter mit hohen Anteilen an Kohlenhydraten oder zu vielen Ballaststoffen
- Zu große Futtermengen
- Verzehr schädlicher Lebensmittel wie beispielsweise Tischabfälle
- Zu schnelle Futtermittelumstellung
Zu schnelles Fressen
Nicht immer ist das Futter selbst der Auslöser für Blähungen beim Hund. In manchen Fällen kann dies auch durch eine zu schnelle Nahrungsaufnahme auftreten.
Nimmt dein Hund das Futter nämlich zu hastig auf, kann mit dem Futter auch vermehrt Luft geschluckt werden.
Besonders häufig betroffen sind kurzschnäuzige Hunde wie beispielsweise Boxer oder Bulldoggen. Sie neigen häufiger dazu, während der Nahrungsaufnahme Luft zu schlucken, wodurch Blähungen ausgelöst werden können.
Kotaufnahme bei Freilauf
Einige Hunde nehmen Kot während des Spazierganges auf. Insbesondere beim Freilauf kommen einige Hunde in Kontakt mit Pferdeäpfeln, Schafkot oder Kuhfladen.
Bewegungsmangel
Bewegungsmangel kann sich ebenso auf die Verdauung auswirken, wodurch wiederum Blähungen verursacht werden können. Deshalb ist es wichtig, dass sich dein Hund regelmäßig ausreichend bewegt.
Krankheiten und Parasiten
Nicht immer sind vermeintlich harmlose Ursachen für die Blähungen des Hundes verantwortlich. In manchen Fällen wird die vermehrte Gasbildung auch durch einige Krankheiten ausgelöst.
Zu diesen Erkrankungen zählen beispielsweise:
- Magen- und Darminfektionen
- Magen- und Darmentzündungen
- Parasitenbefall und Würmer
- Reizdarmsyndrom
- Chronische Dickdarmentzündung
- Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse
Diagnose: Ursache der Blähungen erkennen
Vor der Behandlung von Hundeblähungen steht die Diagnose.
Dabei ist es besonders wichtig, deinen Hund sowie seine Gewohnheiten zu beobachten. Beobachte den Vierbeiner zum Beispiel beim Fressen und beim Spazierengehen.
Auch die Zusammensetzung des Futters und der zusätzlichen Leckerlis sollte betrachtet werden.
Kommen weitere Veränderungen im Verhalten des Tieres hinzu oder gibt es gar Symptome für Krankheiten, solltest du dies auch deinem Tierarzt oder Tierheilpraktiker mitteilen. Alle Veränderungen können bei der Diagnose hilfreich sein.
Insbesondere bei weiteren Symptomen sowie bei starken Beschwerden solltest du stets den Rat eines Tiermediziners oder Tierheilpraktikers einholen. Dieser kann weitere diagnostische Mittel, wie zum Beispiel Tastuntersuchungen, Untersuchung von Kotproben oder des Blutes, in die Wege leiten, um die Ursache zuverlässig ermitteln zu können.
Sofort handeln solltest du zudem, wenn dein Hund starke Schmerzen hat, einen Buckel macht und somit eine Darm-Kolik vorliegen kann. Auch bei roten oder schwarzen Verfärbungen des Stuhlganges, was auf verdautes Blut hindeuten kann, solltest du dich mit deinem Hund direkt an einen Tierarzt wenden.
4 Hausmittel gegen Blähungen beim Hund
Können medizinische Ursachen ausgeschlossen werden, dann können in einigen Fällen Hausmittel gegen Blähungen beim Hund zum Einsatz kommen.
Sie werden dem Hund in der Regel unter das Futter oder Wasser gemischt und sollen auf sanfte Weise gegen Blähungen helfen.
Hausmittel 1: Kümmel und Fenchel
Kümmel und Fenchel können gezielt Blähungen entgegenwirken, indem sie sich beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt auswirken.
Dazu kannst du zum Beispiel gemahlenen Kümmel unter das reguläre Futter mischen. Alternativ kannst du für deinen Hund auch Kümmeltee herstellen. Dazu reicht es aus, Kümmelkörner rund zehn Minuten in kochendem Wasser ziehen zu lassen.
Anschließend müssen die Körner gut abgesiebt werden. Den Tee kannst du deinem Hund im abgekühlten Zustand geben. Darüber hinaus kannst du dich ebenso für fertig gemischten Fencheltee oder für Kümmel-Fenche-Anis-Tee, wie er auch für Menschen angeboten wird, entscheiden.
Hausmittel 2: Orangensaft
Blähungen beim Hund lassen sich auch durch einen Teelöffel Orangensaft lindern. Dieser kann dem Futter beigemengt werden. Der Orangensaft hilft gegen Übersäuerung, regt zugleich die Verdauung an und wirkt leicht abführend.
Hausmittel 3: Heilerde
Heilerde soll dazu beitragen, dass sich die Magen-Darm-Tätigkeit wieder normalisiert. Sie ist in der Regel in der Apotheke erhältlich.
Hausmittel 4: Harzer Käse
Liegt die Ursache in den Blähungen darin, dass dein Hund gerne Kot fremder Tiere verzehrt, dann kann in manchen Fällen Harzer Käse helfen. Dieser riecht besonders intensiv und kann dafür sorgen, dass dein Hund ihn als Ersatz zum Kotfressen nutzt.
6 Tipps gegen Hundeblähungen
Neben Hausmitteln kannst du als Hundehalter noch weitere Maßnahmen einleiten. Insbesondere dann, wenn es sich nicht um krankheitsbedingte Blähungen handelt, können dir vielleicht folgende Tipps weiterhelfen:
Tipp 1: Ausschlussdiät
Mit einer Ausschlussdiät lässt sich feststellen, welche Inhaltsstoffe im Futter dein Hund nicht vertragen kann. Sie ist insbesondere für Hundehalter geeignet, die das Futter selbst zubereiten.
Dabei werden dem Hund in den Anfängen nur einzelne Bestandteile des Futters gegeben. Mit der Zeit lassen sich weitere Bestandteile hinzufügen.
Reagiert dein Hund auf eines der Futtermittelbestandteile allergisch oder sensibel, dann wirst du es auf diese Weise besser herausfinden können. Für Hunde mit einer empfindlichen Verdauung gibt es spezielles Sensitiv-Futter.
Tipp 2: Futtermittelumstellung
Bei Blähungen kann es hilfreich sein, das Futtermittel umzustellen. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn dein Hund zuvor minderwertiges Futter erhalten hat.
Die Wahl kann anschließend auf ein höherwertiges Hundefutter mit weniger Nebenerzeugnissen fallen. Bei älteren Hunden kann es sich auch anbieten, spezielles Seniorfutter zu verwenden.
Tipp 3: Mehrere kleine Mahlzeiten
Gibst du deinem Hund das Futter nicht in einer großen Mahlzeit, sondern in mehreren kleinen Teilen über den Tag verteilt, dann kann dies ebenso der Verträglichkeit und Verdauung zugutekommen.
Insbesondere bei Hunden mit einem sensiblen Magen und bei kleinen Hunderassen bietet sich diese Maßnahme häufig an.
Tipp 4: Schonkost
Ist der Magen-Darmtrakt des Hundes überlastet, dann kann es in manchen Fällen bereits helfen, wenn du ihm zunächst Schonkost gibst. Dabei kann es sich um leicht verdauliche Lebensmittel wie beispielsweise ungesalzenen Reis, gekochte Möhren und gekochtes Hühnchen handeln.
Tipp 5: Futter nicht zu häufig wechseln
Der Magen-Darm-Trakt eines Hundes reagiert oftmals sensibel auf zu häufige Futterwechsel. Soll das Futter verändert werden, dann ist es ratsam, langsam vorzugehen, damit sich der Organismus des Hundes an das neue Futter gewöhnen kann.
Mische das neue Hundefutter dazu in den Anfängen unter das gewohnte Futter und ersetze es mit der Zeit immer mehr.
Tipp 6: Anti-Schling-Näpfe
Für Hunde, die zur hastigen Nahrungsmittelaufnahme neigen, werden spezielle Anti-Schling-Näpfe angeboten.
Diese Näpfe verfügen im Inneren über Unebenheiten. Durch leichte Erhebungen wird das Fressen erschwert und kann nur noch langsamer erfolgen.
Alternativ zu einem Anti-Schling-Napf besteht auch die Möglichkeit, einen entsprechend großen Stein in den Napf zu legen. Dieser sollte allerdings nicht zu klein sein, damit dein Hund ihn nicht verschlucken kann.
Weitere Behandlungsmaßnahmen
Neben den erwähnten Methoden und Tipps gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Behandlungsansätze. Zu diesen zählt auch die Behandlung mit homöopathischen Mitteln.
Gegen Blähungen beim Hund kommen häufig Globuli mit folgenden Bestandteilen zum Einsatz:
- Lycopodium
- China
- Colocynthis
- Aloe
- Magnesium phosphoricum
- Carbo vegetabilis
Je nach Art der Beschwerden können mehrere dieser Inhaltsstoffe infrage kommen. Bei vielen Tierärzten und Tierheilpraktikern kannst du dir eine Mischung speziell für deinen Hund herstellen lassen.
Blähungen beim Hund – Fazit:
Blähungen beim Hund sollten stets ernst genommen werden, denn dahinter können sich zum einen schwerwiegende Krankheiten verbergen.
Zum anderen sind Blähungen nicht nur lästig, sondern sie können bei schweren Verläufen auch Komplikationen für die Gesundheit des Hundes nach sich ziehen.
An erster Stelle steht dabei, die Ursache ausfindig zu machen. Dies ist durch eine gezielte Beobachtung möglich.
Im Zweifel solltest du stets mit deinem Hund zum Tierarzt gehen, denn dadurch lassen sich Krankheiten als Ursachen ausschließen. Auf welche Behandlung die Wahl letztendlich fällt, hängt insbesondere von der Ursache und dem Beschwerdebild ab.
Vielleicht hast du bereits Erfahrungen mit Blähungen beim Hund gesammelt oder dir Gedanken zu diesem Thema gemacht? Dann beteilige dich doch an einer Diskussion in den Kommentaren.
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Eine Antwort
Mein Hund hat immer Blähungen wenn sie nassfutter frisst. Ich habe noch nicht heraus gefunden woran es genau liegt. Ich bin noch am rum experimentieren. Nur trockenfutter würde ich ihr ungern geben. Werde es vielleicht auch mal mit einem antischlingnapf probieren.