Sie dienen beispielsweise der Abmilderung von Stresssymptomen, können aber ebenso bei ängstlichen wie aggressiven Hunden zum Einsatz kommen.
Je nach Einsatzgebiet werden die unterschiedlichsten Präparate mit Bachblütenmischungen für Hunde angeboten.
Mit diesem Artikel erhältst du einige grundlegende Informationen zur Behandlung von Hunden mit Bachblüten. Eine Beratung und Behandlung beim Tierarzt kann dies jedoch nicht ersetzen. Sollten unklare Beschwerden vorhanden sein, solltest du deshalb mit deinem Hund im Zweifel immer einen Tierarzt aufsuchen.
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Was sind Bachblüten?
Die Bachblütentherapie wurde von Dr. Edward Bach begründet. Der Namensgeber der Bachblüten war als Arzt, Immunologe sowie Bakteriologe tätig und lebte von 1886 bis 1936 in England. Er erfand die Bachblütentherapie, bei welcher unterschiedliche Essenzen von Pflanzen eingesetzt werden.
Bei der Bachblütentherapie werden unterschiedliche Pflanzen, welche als Bachblüten bezeichnet werden, sehr stark verdünnt. Erst im verdünnten Zustand werden diese Essenzen mit anderen vermischt, wodurch sie für die unterschiedlichsten Einsatzgebiete genutzt werden können.
Insgesamt gibt es 38 Bachblüten, zu welchen beispielsweise Wild Rose (Heckenrose), Elm (Ulme) oder auch Aspen (Zitterpappel) zählen. Es gibt also eine festgelegte Anzahl an Bachblüten, von welcher jeder einzelnen eine unterschiedliche Wirkung nachgesagt wird.
Bei der Bachblütentherapie handelt es sich um eine alternative und zugleich schonende Behandlungsweise. Einen wissenschaftlichen Beleg für die Wirksamkeit gibt es nicht. Allerdings haben bereits viele Tierhalter positive Erfahrungen beim Einsatz dieser Essenzen gemacht.
Bachblüten werden dazu in unterschiedlichen Mischungen angeboten. Diese können fertig gemischt erworben werden. Ebenso besteht die Möglichkeit, sich individuelle Mischungen, je nach Beschwerdeart und Charaktereigenschaften des Hundes, anfertigen zu lassen.
Wann kommen Bachblüten beim Hund zum Einsatz?
Bachblüten werden beim Hund insbesondere bei Verhaltensauffälligkeiten der unterschiedlichsten Art eingesetzt. Sie sollen für mehr Ausgeglichenheit sorgen und Unstimmigkeiten im Gefühlshaushalt deines Hundes ausgleichen können.
Vor der Bachblütentherapie sollte allerdings stets sicher sein, dass die Auffälligkeiten nicht durch Krankheiten oder Allergien ausgelöst werden. Denn auch einige gesundheitliche Beeinträchtigungen können bei deinem Hund beispielsweise zu Angst, Erschöpfung oder Aggressionen führen.
Dabei lässt sich die Bachblütentherapie bei Ausschluss einer Erkrankung wie auch ergänzend zur konventionellen Behandlung nutzen.
Die Einsatzgebiete sind dabei sehr vielfältig. Zu diesen zählen zum Beispiel:
- Häufiges Bellen
- Unsauberkeit
- Ängste
- Aggressivität
- Veränderungen
- Übertriebener Enthusiasmus
- Nebenwirkungen von Epilepsie lindern
- Notfälle
Häufiges Bellen
Das Bellen deines Hundes ist in erster Linie natürlich vollkommen normal und gehört zum Hund einfach dazu. Kein Hund sollte dazu angehalten werden, nie zu bellen.
Allerdings kann ständiges Bellen nicht nur sehr anstrengend für dich als Tierhalter sein, sondern ebenso für Ruhestörungen sorgen.
Auf der anderen Seite wird ein ausgeglichener und entspannter Hund nicht andauernd bellen. Dadurch kommt es auch letztendlich dem Tier zu Gute, wenn dieser Zustand des zu häufigen Bellens abgestellt wird.
Bellt dein Hund über das normale Maß hinaus, können in manchen Fällen abgestimmte Bachblütenmischungen helfen: Dein Hund wird sich schneller wieder beruhigen und in manchen Fällen gelassener und ruhiger reagieren.
Im Handel werden entsprechende Präparate bei häufigem Hundebellen angeboten. Oftmals kommen dabei Mischungen mit Bachblüten wie Holly (Stechpalme), Impatiens (Drüsiges Springkraut) und Vine (Weinrebe) zum Einsatz.
Unsauberkeit
Unsauberkeit beim Hund kann verschiedene Ursachen haben. Dabei kommt es in erster Linie darauf an, die Ursache zu ergründen, um diese abstellen zu können. Eine Bachblütentherapie kann dabei häufig als unterstützende Maßnahme helfen.
Entscheidend ist dabei aber ebenso der Auslöser. Liegt die Unsauberkeit in einer übertriebenen Ängstlichkeit deines Hundes begründet, dann kommen beispielsweise Mischungen mit Aspen (Zitterpappel), Impatiens (Drüsiges Springkraut) oder Mimulus (Gefleckte Gauklerblume) zum Einsatz.
Ängste
Viele der typischen Verhaltensauffälligkeiten beim Hund lassen sich mit Ängsten erklären. Sie führen dazu, dass sich dein Hund in bestimmten Situationen zum Beispiel auffällig unterwürfig und demütig verhält- Mitunter reagieren ängstliche Hunde aber auch schneller aggressiv.
Eine Bachblütentherapie soll dazu beitragen, dass dein Hund gelassener reagieren und seine Ängste ablegen kann. Typische Einsatzgebiete von Bachblüten bei Hunden sind auch Ängste in der Silvesternacht oder bei Gewitter. Je nach Art der Angst und Verhalten des Hundes können dabei viele unterschiedliche Bachblüten-Mischungen infrage kommen.
Oftmals findet sich in diesen Mischungen beispielsweise Aspen (Zitterpappel) gegen schreckhaftes Verhalten. Impatiens (Drüsiges Springkraut) hilft bei ungeduldigen und nervösen Hunden oder Rock Rose (Gelbes Sonnenröschen) bei Panik und Angstzuständen. Bei Ängsten in geschlossenen Räumen kommt auch häufig Mimulus (Gefleckte Gauklerblume) zum Einsatz.
Aggressivität
Aggressionen zeigen sich beim Hund auf unterschiedliche Weise. Manche Hunde sind aggressiv gegenüber anderen Hunden oder Menschen.
Eine Bachblütentherapie zielt bei aggressiven Hunden häufig darauf ab, dass dieser gelassener und ausgeglichener reagieren kann.
Zum Einsatz kommen dabei oftmals Bachblüten-Essenzen wie Beech (Rotbuche) und Holly (Stechpalme). Aber auch eine Behandlung der Ängste (siehe oben) kann bei Aggressivität angeraten sein.
Veränderungen
Sich verändernde Lebensumstände können dazu führen, dass sich dein ansonsten entspannter Hund anders verhält. Denn Veränderungen können für deinen Hund mit Stress und einer inneren Anspannung verbunden sein.
Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn sich dein Tagesablauf aufgrund eines beruflichen Wechsels ändert, neue Familienmitglieder hinzukommen oder der Hund neu in die Familie kommt.
Bachblüten können deinen Hund an dieser Stelle unterstützen, besser mit dieser neuen Situation klar zu kommen.
Bei Angst vor Veränderungen können beispielsweise Präparate mit Essenzen wie Honeysuckle (Geißblatt) zum Einsatz. Gibt es anfangs Schwierigkeiten beim Alleinsein, dann können auch Substanzen mit Heather (Heidekraut) die richtige Wahl sein.
Übertriebener Enthusiasmus
Bei manchen Hunden zeigen sich Verhaltensauffälligkeiten auch dadurch, dass sie übertrieben enthusiastisch reagieren. Das kann zur Folge haben, dass sie zur Begrüßung so ausgelassen und emotional überschwänglich reagieren, dass sie urinieren.
Bachblüten können an dieser Stelle helfen, deinem Hund mehr Ruhe zu geben, damit dieser in Zukunft gelassener reagieren kann.
Dabei helfen oftmals Blütenessenzen wie Impatiens (Drüsiges Springkraut), Vervain (Eisenkraut) bei überschäumender Begeisterung. Oak (Eiche) wirkt positiv bei erhöhtem Aktivitätsdrang oder auch Cherry Plum (Kirschpflaume), wenn dein Hund Symptome innerer Anspannung zeigt.
Nebenwirkungen von Epilepsie lindern
Wie einige Menschen, so können auch Hunde unter Epilepsie leiden. Bei dieser Erkrankung treten in unterschiedlichen Abständen epileptische Anfälle auf. Dadurch kommt es zu einer kurzzeitigen Beeinträchtigung der Wahrnehmung, Motorik sowie der vegetativen Funktionen.
Dein Hund ist in dieser Situation hilflos, wodurch dieser Anfall auch Folgen für die Gefühlswelt deines Hundes haben kann. Epilepsie lässt sich durch eine Bachblütentherapie nicht heilen. Allerdings soll es durch die Gabe bestimmter Bachblüten-Essenzen möglich sein, die Nebenwirkungen und Anfälle zu lindern.
Dadurch kann die Gabe von Bachblüten als ergänzende Therapie – neben einer konventionellen Behandlung – in Betracht gezogen werden.
Bei Epilepsie von Hunden kommen häufig Mischungen mit Bachblüten-Essenzen wie Clematis (Weiße Waldrebe), Gentian (Herbstenzian), Holly (Stechpalme) und Chestnut Bud (Rosskastanie) zum Einsatz.
Bachblüten Notfalltropfen
Für den Notfall können Bachblüten ebenso zur Anwendung kommen. Dazu stehen spezielle Bachblüten-Notfalltropfen, die sogenannten Rescue Remedy zur Auswahl.
Dabei handelt es sich um eine fertige Mischung, welche in extremen Belastungssituationen oder bei traumatischen Erlebnissen gegeben werden kann.
Bei einer Verletzung können die Tropfen deinen Hund beispielsweise beruhigen, damit der Weg bis zum Tierarzt für ihn erleichtert wird.
Zu den weiteren Anwendungsgebieten von Notfalltropfen für den Hund zählen beispielsweise akute Schockzustände, Insektenstiche, psychische Leiden deines Hundes oder Verletzungen.
Aber auch bei akuten Ängsten bei lauten Geräuschen in der Silvesternacht oder bei Gewitter finden sie Verwendung. Notfalltropfen sollten nur in Notsituationen angewandt werden.
Rescue-Remedy für Hunde setzen sich dabei aus fünf unterschiedlichen Bachblüten-Essenzen zusammen. Zu diesen zählen:
- Cherry Plum (Kirschpflaume)
- Clematis (Weiße Waldrebe)
- Impatiens (Drüsiges Springkraut)
- Rock Rose (Gelbes Sonnenröschen)
- Star of Betlehem (Milchstern)
Bachblüten-Essenzen für den Hund
Für die Anwendung von Bachblüten beim Hund gibt es einige Besonderheiten, im Gegensatz zu Präparaten für den Menschen zu beachten. Denn während Menschen durchaus auf Bachblüten-Tropfen mit Alkohol zurückgreifen können, solltest du beim Kauf für Bachblüten-Essenzen für den Hund auf Alkohol verzichten.
Dabei kannst du wahlweise auf Globuli zurückgreifen oder auch auf Tropfen, bei denen anstelle von Alkohol andere Substanzen wie beispielsweise Quellwasser verwendet wird.
Die Anwendung mit Bachblüten beim Hund gestaltet sich durch fertig zusammengestellte Mischungen relativ einfach. Die Mischungen können je nach Beschwerdeart fertig gekauft werden.
Daneben besteht die Möglichkeit, sich Bachblüten-Essenzen individuell zusammenstellen zu lassen. Der Vorteil der individuellen Zusammenstellung liegt insbesondere darin, dass dabei mehr Details wie der Charakter des Hundes sowie das individuelle Beschwerdebild berücksichtigt werden können.
Ob du dich für Bachblüten in Form von Tropfen oder Globuli entscheidest, spielt für den Behandlungserfolg keine Rolle. Allerdings ist zu beachten, dass Bachblüten-Globuli in der Regel eine deutlich längere Haltbarkeit aufweisen als Tropfen.
Denn bei Bachblütentropfen für Hunde wird auf den Zusatz von Alkohol verzichtet. Diese Substanz dient jedoch als Konservierungsmittel, wodurch die Haltbarkeit von Tropfen mit Quellwasser eingeschränkt ist.
Anwendung von Bachblüten bei Hunden
Die Anwendung gestaltet sich bei der Wahl von Tropfen wie Globuli gleichermaßen einfach. Tropfen lassen sich beispielsweise in das Trinkwasser geben.
Um sicherzustellen, dass dein Hund die Tropfen tatsächlich aufnimmt, kannst du die Tropfen auch direkt auf beliebtes Hundefutter träufeln. Globuli lassen sich ebenso einfach unter das Futter mischen. Insbesondere bei Nassfutter lassen sich die kleinen Kügelchen gut mit dem Futter vermengen.
Zudem kannst du die Kügelchen auch dem Trinkwasser zusetzen. Allerdings akzeptiert nicht jeder Hund die kleinen Kügelchen im Futter oder Wasser. Während der eine Hund die kleinen Kügelchen überhaupt nicht wahrnimmt, kann ein anderer Hund sein Futter und Wasser deshalb verweigern. In diesen Fällen sind Tropfen die bessere Wahl.
Alternativ besteht bei beiden Varianten die Möglichkeit, diese deinem Hund direkt zu verabreichen. Dies gestaltet sich bei Globuli besonders einfach. Denn die kleinen Kügelchen kannst du deinem Tier ins Maul legen und dadurch die direkte Aufnahme sicherstellen.
In Notfallsituationen, wie beispielsweise in Schockzuständen, können sich hingegen die Vorteile von Tropfen zeigen. Sie lassen sich ins Maul träufeln und stellen dadurch auch im Notfall eine sichere Aufnahmeart dar.
Bei der Gabe von Bachblüten-Präparaten an Hunde ist zu beachten, dass bei der Verwendung auf Näpfe aus Metall verzichtet werden sollte. Bachblüten in Form von Globuli und Tropfen sollten somit gleichermaßen nicht mit diesem Material in Verbindung kommen, da dadurch die Wirkung negativ beeinflusst werden könnte.
Näpfe aus anderen Materialien, wie aus Glas oder Keramik sollen allerdings keine Wirkung auf die Bachblüten-Essenzen haben und können während einer Bachblütentherapie des Hundes genutzt werden.
Dauer und Dosierung
Dauer und Dosierung der Behandlung eines Hundes mit Bachblüten können je nach Beschwerdebild und Körpergewicht deines Tieres teils stark variieren. Als Richtwert werden Hunden in der Regel 24 Tropfen bzw. Globuli am Tag empfohlen.
Diese Menge wird zumeist über den Tag verteilt verabreicht, beispielsweise sechs mal am Tag vier Tropfen bzw. Globuli. Bei Langzeitbehandlungen wird oftmals eine deutlich geringere Tagesdosis empfohlen.
Beachte bei der Dosierung unbedingt die etwaigen Empfehlungen des Tierarztes oder Heilpraktikers. Alternativ findest du in der Regel auch entsprechende Angaben auf der Verpackung.
Die Dauer der Bachblütentherapie beim Hund kann individuell sehr unterschiedlich ausfallen. Bei vielen Behandlungen wird eine Therapiedauer von drei Monaten angesetzt. Bereits vor Ende der Therapie zeigen sich in der Regel Erfolge. Um einen langfristigen Therapieerfolg sicherzustellen, ist es jedoch wichtig, die festgelegte Therapiedauer einzuhalten.
Eine Dauerbehandlung mit Bachblüten beim Hund ist grundsätzlich möglich. Gesundheitliche Probleme wie beispielsweise Nebenwirkungen oder eine Abhängigkeit sind derzeit nicht bekannt.
Dadurch kann die Behandlung theoretisch über einen langen Zeitraum oder auch in Intervallen erfolgen. Jedoch wird eine dauerhafte Behandlung mit Bachblüten in der Regel nicht empfohlen.
Das liegt nicht an Problemen, welche durch die Essenzen auftreten können, sondern daran, dass sich bei einer dauerhaften Gabe durch die Gewöhnung der gewünschte Effekt verlieren könnte.
Auf der anderen Seite ist zu beachten, dass bei fehlendem positivem Effekt davon ausgegangen werden sollte, dass entweder andere Bachblüten-Essenzen oder gar eine vollkommen andere Therapie gewählt werden sollte.
Bachblütentherapie ersetzt nicht den Tierarztbesuch!
Bevor du mit einer Bachblüten-Therapie bei deinem Hund beginnst, solltest du beachten, dass einige Problematiken und Auffälligkeiten unbedingt einer medizinischen Behandlung bedürfen.
Somit ist es bei Beschwerden angebracht, zunächst den Rat eines Tierarztes einzuholen. Insbesondere wenn die Beschwerden unklar sind oder du dir nicht sicher bist, solltest du dich im Zweifel an den behandelnden Tierarzt wenden, um ernstzunehmende gesundheitliche Konsequenzen für dein Tier auszuschließen.
Eine Bachblütentherapie beim Hund kann somit niemals einen Besuch beim Tierarzt ersetzen.
Bei Ausschluss einer Erkrankung ist eine Bachblüten-Therapie gleichermaßen möglich, wie als ergänzende Behandlung.