Wann ist mein Hund erwachsen? Größe, Gewicht und psychische Entwicklung
Verständlicherweise lässt sich nicht pauschal sagen, ab welchem Monat oder Jahr ein Hund ausgewachsen ist.
Denn wann dein Hund letztendlich ausgewachsen ist, hängt insbesondere von der Größe und der Rasse deines Vierbeiners ab. Die meisten Hunde haben ihre endgültige Größe zwischen dem 7. und 12. Monat erlangt und mit etwa 18 Monaten ihr Endgewicht.
Ebenso zum Erwachsenwerden dazu zählt die psychische Entwicklung, welche im Gegensatz zur körperlichen Größenentwicklung mehr Zeit in Anspruch nimmt. Daher solltest du auf alle wichtigen Aspekte, welche die Entwicklung beeinflussen können, möglichst großen Wert legen.
Größenentwicklung eines Hundes
Innerhalb eines kurzen Zeitraumes vervielfachen Hunde ihr Gewicht und ihre Größe. Die Wachstumsgeschwindigkeit sorgt dafür, dass eine Dogge ihr Geburtsgewicht mit einem Jahr verhundertfacht hat.
Bei kleinen Hunden ist der Unterschied vom Geburtsgewicht zum Gewicht im Erwachsenenalter nicht so groß. Nur etwa 25-mal so viel wiegt beispielsweise ein Dackel mit einem Jahr im Vergleich zu seinem Geburtsgewicht.
Der Unterschied in der Wachstumsgeschwindigkeit ist dem Umstand geschuldet, dass kleinere Hunderassen ein deutlich niedrigeres Endgewicht erlangen als große Hunde. Auch die Wachstumsdauer unterscheidet sich maßgeblich nach der Rasse.
Während die Wachstumsphase bei kleinen Rassen schon mit etwa sieben bis zehn Monaten abgeschlossen sein kann, nimmt sie bei großen Hunderassen deutlich mehr Zeit in Anspruch. Mittelgroße Hunde brauchen zum groß werden zumeist bis zu einem Jahr, große Rassen wie Bernhardiner oder Neufundländer manchmal sogar bis zu 1,5 oder sogar 2 Jahre.
Wie groß wird mein Hund?
Häufig reicht bereits ein Blick auf den Welpen und die Eltern, um erkennen zu kennen, wie groß dieser letztendlich werden wird. Zudem lässt sich bei Rassehunden häufig eine deutlich zuverlässigere Aussage über die zu erwartende Größenentwicklung eines Welpen treffen.
Denn bei Rassehunden gelten die festgelegten Rassestandards, welche oftmals auch eine Widerristhöhe beinhalten. Daneben gibt es auch Möglichkeiten, die zu erwartende Größe eines Hundes bereits im Welpenalter von etwa zwei Monaten zu schätzen.
Ist ein Welpe im Alter von etwa zwei Monaten beispielsweise 20 bis 28 Zentimeter groß, dann wird sich dieser wohl zu einem mittelgroßen Hund entwickeln. Darüber hinaus ist mit einer großen Hunderasse zu rechnen, bei welchen eine Größe von über 50 Zentimetern durchaus üblich ist. Daneben ist zu beachten, dass Rüden in der Regel etwas größer werden, als Weibchen der gleichen Rasse.
Solltest du mal einen Welpen sehen, bei dem du nicht weißt, um welche Rasse es sich handelt und wie groß der Hund voraussichtlich einmal werden wird, werfe einfach einen Blick auf die Pfoten. An der Pfotengröße kann man nämlich erkennen, wie groß ein Hund (grob geschätzt) später wird. Insbesondere Welpen sehr großer Hunderassen sehen daher oftmals so „tapsig“ aus, weil sie im Verhältnis zum Körper riesige Pfoten haben.
Hier ein kurzer Überblick über die unterschiedlichen finalen Körpergrößen von Hunden einiger beliebter Rassen:
- Jack Russell Terrier etwa 25 bis 30 Zentimeter
- West Highland White Terrier etwa 28 Zentimeter
- Cavalier King Charles Spaniel etwa 30 bis 33 Zentimeter
- Beagle etwa 33 bis 40 Zentimeter
- American Staffordshire Terrier etwa 43 bis 46 Zentimeter bzw. 46 bis 48 Zentimeter bei Rüden
- Labrador Retriever etwa 54 bis 56 Zentimeter bzw. 56 bis 57 Zentimeter bei Rüden
- Berner Sennenhund etwa 58 bis 66 Zentimeter bzw. 64 bis 70 Zentimeter bei Rüden
Die emotionale Entwicklung von Hunden
Mit dem körperlichen Wachstum schreitet auch die emotionale Entwicklung voran. Diese ist ebenso wie die körperliche Entwicklung abhängig von der Größe und Rasse des Tieres. Dabei ist die emotionale Entwicklung von Hunden kleiner Rassen häufig deutlich schneller abgeschlossen als von großen Hunden.
Innerhalb der emotionalen Entwicklung erlangen Hunde zunächst in der Flegelphase die Geschlechtsreife und erst deutlich später die emotionale Reife, bis sie letztendlich als erwachsene Hunde angesehen werden können.
Die Pubertät eines Hundes – die Flegelphase
Einer der entscheidenden Entwicklungsschritte hin zum Erwachsenwerden ist auch bei Hunden die Pubertät.
Diese wird als Flegelphase bezeichnet und macht sich in der Regel erstmals zwischen dem siebten bis zehnten Lebensmonat bemerkbar. In dieser Zeit legen viele Hunde plötzlich ein rüpelhaftes Verhalten an den Tag. Als typische Halbstarke sind sie häufig aufsässig.
Vieles, was du deinem Hund bereits beigebracht hast, wirst du in dieser Phase seines Lebens vielleicht vermissen. Selbst Übungen, die dein Hund zuvor scheinbar im Schlaf konnte, können sich nun als schwierig erweisen. Durch häufiges Wiederholen der „Lehrstunden“ wird es deinem Vierbeiner leichter fallen, die Übungen wieder zu verinnerlichen.
Tipp der Redaktion:
Benimmt sich dein Hund hingegen gegenüber Artgenossen oder sogar gegenüber Menschen rüpelhaft, dann kommt es auf eine konsequente, aber dennoch liebevolle Erziehung an, damit das Verhalten nicht mit ins Erwachsenenalter herübergenommen wird.
Innerhalb der Flegelphase erlangen Hunde auch ihre Geschlechtsreife. Dann werden Hündinnen zum ersten Mal läufig und bei einem Rüden kannst du diesen Entwicklungsschritt erkennen, wenn er mit dem Beinchen-Heben beginnt.
Zugleich erwacht in dieser Lebensphase auch der Jagdtrieb – vorausgesetzt, dein Hund verfügt über eine entsprechende Veranlagung. Viele Hundehalter bemerken dies bei ihrem Hund zwischen dem 10. und 12. Lebensmonat.
Emotionale Reife – der Hund wird erwachsen
Ein wichtiger Schritt hin zum Erwachsenwerden ist beim Hund allerdings nicht nur das Erlangen der Geschlechtsreife und damit der Zeugungsfähigkeit, sondern auch das Erlangen der emotionalen Reife.
Insbesondere zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr festigt sich zunehmend der Charakter und das Wesen eines Hundes. Dies zeigt sich äußerlich auch daran, dass sich die typischen körperlichen Merkmale langsam verfestigen und das typische Erscheinungsbild eines Junghundes allmählich verschwindet.
Dein Hausgenosse sieht erwachsener aus und wird sich wohl auch nicht mehr so schnell aus der Ruhe bringen lassen.
Erwachsen sind die meisten Hunde letztendlich, abhängig von Größe und Rasse, ab etwa drei Jahren. Wobei auch hier gilt, dass kleinere Rassen schneller erwachsen werden und Hunde großer Rassen in der Regel deutlich mehr Zeit brauchen.
Bei großen Hunderassen ist es durchaus üblich, dass sie erst mit etwa 30 Monaten als erwachsen gelten. Bei Riesenrassen kann sich dieser Prozess sogar bis zum vierten Lebensjahr hinziehen.
Wie auch beim Menschen, so ist das Groß- und Erwachsenwerden eines Hundes ein Prozess. Somit gibt es keinen festen Zeitpunkt, wann dieser Entwicklungsschritt erlangt wurde.
Unterstützen kannst du deinen Hund dabei, in dem du für eine ausgewogene und auf das Alter abgestimmte Ernährung sorgst und ihm die notwendige Sicherheit bietest, um einen ausgeglichenen und stabilen Charakter entwickeln zu können.